Die Linden duften. Touristen schwärmen aus. Eltern sitzen mit bekleckerten Kleinkindern vor den Eisdielen. Auf dem Gehsteig vor „Moneygram“ am Kottbusser Tor liegen händeweise rote Papierherzchen. Junge schöne Menschen chillen bei Lounge-Musik in coolen Cafés.
Das ist der erste Tag seit mehr als drei Wochen, an dem ich ohne Kinder in Berlin unterwegs bin, ganz allein. Ich bringe ein Päckchen zur Post; ich gebe zwei Karten für ein Konzert, das ich nicht besuchen werde, in Kommission. Ich erzähle mir selbst das Ende einer Geschichte.
Oranienstraße. Linke Kleiderlabels haben schöne Sachen rausgehängt. Aus der Auslage vom Obsthändler duften die Erdbeeren meterweit. Beim Blumenladen am Schlesischen Tor kann man Kornblumen und ganz kleine Weinstöcke kaufen; Landleben für den Balkon, Sehnsucht im Topf. Aber ich bin heute im Kaufnichtsrausch, ich laufe durch SO36 und bin glücklich, weil die Linden blühen.
Die Orte, denen wir uns schenken, schreibt Rebecca Solnit in ihrem Buch „Wanderlust“, schenken sich uns zurück; mit der Fülle der Assoziationen und Erinnerungen, mit denen wir an ihnen verweilt haben. So ein Geschenk ist dieser Nachmittag.
„Kaufnichtsrausch“ – wie toll ist das denn!!
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Liebe Greta, welch schöne Beschreibung Deines Nachmittags! Und ich merke mit jedem Deiner Posts, in denen Du das Buch „Wanderlust“ erwähnst, dass ich dieses wohl mal auf meine Leseliste setzen sollte… Herzlichst
Mirjam
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Liebe Mirjam, ja, Rebecca Solnit lohnt sich sehr zu lesen! Am besten hat mir bisher „The Faraway Nearby“ gefallen. Die „Wanderlust“ ist sehr kulturgeschichtlich und wird mich noch eine Weile beschäftigen. Und dann liegt da ja noch „Men explain things to me“ – auch darauf freu ich mich schon sehr. Schreib mal, wenn Du von ihr was gelesen hast, ob Du es magst! Liebe Sonntags-Grüße! Greta
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Ja, das mach ich. Danke für die Tipps.
Hab noch einen schönen Sonntag!
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Solche Tage, an denen man sich selbst die beste Gesellschaft ist, mag ich auch sehr!
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Wie sehr ich deinen Blog liebe! Ich liebe es, wie du deine Erlebnisse und Gedanken beschreibst! Hör bitte nie auf damit!
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Ach danke… Das tut gut, wo mir doch gerade so ein bisschen der rote Schreib-Faden abhandenkommt vor lauter Arbeit und Familienleben… Ein lieber Gruß von Greta
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du weckst mit deinem text eine fülle an assoziationen und erinnerungen an damlas, als meine liebe nahe am am kottbusser damm wohnte… *hach*
schön, daß es dir gut geht! alles liebe
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Oh, Du kennst Dich da also aus… Immer noch eine spannende Gegend da. Und ich kenne den Geheimtipp für die leckerste Türkische Pizza… Liebe Grüße Greta
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Ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen an: Du schreibst so schön, dass ein Besuch bei Dir immer gut für die Seele ist.
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