Kindergeburtstag #1/11

Meine übliche Beschäftigung im Januar ist das Organisieren von Kindergeburtstagen. Also, von einem, denn für den anderen ist, immer im Wechsel, der Vater meiner Kinder zuständig (und ich gehe dann nur mit und sorge dafür, dass auch all das funktioniert, was der Vater meiner Kinder nicht bedacht hat und habe Spaß).
Letztes Jahr hatte ich den Joker – der damals noch Fünfjährige wünschte sich nichts anderes, als seinen sechsten Geburtstag in dem Indoorspielplatz zu feiern, den ich im Jahr vorher für den neunten Geburtstag des damals noch Achtjährigen gefunden hatte.
Dieses Jahr hat der Vater meiner Kinder diesen Joker, der Sechsjährige möchte genau da wieder hin. Und ich bin dafür zuständig, einen wunderschönen Tag für den Zehnjährigen zu gestalten – der bei den Alphakids seiner Klasse irgendwas von Kartfahren aufgeschnappt hat.

Eigentlich erfülle ich meinen Kindern gern Wünsche.

Richtig gern.

Seuffffffz.

Also fange ich an, mir die Webseiten von Berliner Kartbahnen anzugucken.

Von dem vielgepriesene authentischen Rennbahnflair mit seinen Abgasdüften wird mir schon beim Betrachten der Rennfahrerfotos schlecht. Um die mehreren hundert Euro, für die den bis zu 12 mitgebrachten Kindern für zweimal je 15 Minuten die ganze Bahn zur Verfügung gestellt werden würde, tut es mir sofort leid. Und was meine ehemalige Nachbarin, die schon viele Dinge getan hat, die mir niemals in den Sinn kommen würden – Kartfahren unter anderem – von blockierten Halswirbeln nach Karambolagefahrten erzählt, gibt mir endgültig den Rest.
Sollte Kartfahren nächstes Jahr immer noch cool sein, entscheide ich, kann ja der Vater meiner Kinder diesen speziellen Wunsch erfüllen. Als Autofahrer ist er dafür prädestiniert. Finde ich.

Ich verspreche meinem Sohn, dass ich mir irgendwas anderes Supertolles ausdenke – und – tataaa – wie schön, dass andere Eltern auch schon mal in der Lage waren und ihre Erfahrungen im Netz niedergelegt haben (Trommelwirbel – – – – ):

Es gibt in Berlin einen Indoor-Hochseilgarten.
Mit Kindergeburtstagsangebot.
Mit 10 Parcours für Kinder ab 1,30 Meter Größe.
Und mit  – Sie machen den Kindergeburtstag für mich gerade zu einem echten Fest!, rufe ich und möchte dem Kletterparkangestellten, der mir das gerade erklärt hat, am liebsten telefonisch um den Hals fallen – ausgebildeten Trainern, die man dazubuchen kann und die dann zwei Stunden lang mit den lieben netten Vorpubertierenden nach da oben irgendwo verschwinden. Yeah!

Natürlich gucke ich mir die ganze Sache vorher mal selbst an. Sieht alles prima aus, die Klettersteige haben unterschiedliche Höhen, so dass jeder seinen Kletterspaß haben wird (Sogar ich – denn ich muss mich ja nicht um die Kinder kümmern!). Und ich wette, dass hier noch keiner von den coolen Jungs aus der Klasse meines Sohnes seinen Geburtstag gefeiert hat.

Integriert ist der ganze Kletterpark in ein Kino in einem Einkaufszentrum, in dessen Wandelgang man – wenn man es schafft, den Kopf weit genug in den Nacken zu legen (also besser nicht nach einer Karamolage-Kartfahrt probieren) – gaaaanz weit oben wagemutige Menschen auf schwankenden Brettersteigen quer durch die Halle klettern sehen kann. Huiiii… Zum Glück dürfen die Kinder diesen Parcours noch nicht klettern, der ist nämlich erst ab zwölf.

Zwölf. AB ZWÖLF???

Aber nächstes Jahr ist ja schon Kartfahren geplant.

Zum Glück.

 

Ein Gedanke zu „Kindergeburtstag #1/11

  1. wildgans

    Eine gut organisierte, arbeitende Mutter muss frappante Managereigenschaften haben. Die hast Du! (Hatte sich jemand beschwert – weil da oben was durchgestrichen ist?)
    Gruß von Sonja
    P.S. Unsere drei Kinder haben uns vor die Ballettbühnen geschafft, auf Reiterhöfe, auf Cart-Bahnen, in Spaßbäder, auf Ritterburgen, in Heuhotels, und…und…

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