Stockholm-Reise (7)

Zurück in Oslo. Wir sind jetzt erfahrene Oslo-Umsteiger, haben Picknick dabei und kaufen auch keinen Kaffee für 5,75 Euro, den man nur mit einem Zehn-Euro-Schein gegen norwegisches Wechselgeld bezahlen könnte.
Die dicken grauen Wolken über Stockholm haben wir hinter uns gelassen; hier scheint wieder die Sonne.
Ich denke an die schönen alten Häuserreihen, die Stockholms Innenstadtinseln säumen, an die sinnig geschnittene Wohnung unserer Gastgeber in einem der riesigen Wohnblocks, dessen schmales Wendeltreppenhaus und kleine Aufzüge keiner deutschen Brandschutzrichtlinie genügen würden; an die Linienboote zu den Schären.
Auf die oberflächliche Weise eines Touristen weiß ich jetzt ein wenig von Stockholm, habe ein paar Bilder im Kopf. Ich lerne gern Städte kennen, die Hauptstädte Europas würde ich mit der Zeit gerne alle sehen.
Vor dem Fenster, an dem ich sitze, spielt sich reibungslos die logistische Routine zwischen Landung und Start einer großen Lufthansa-Maschine ab; aussteigen und ausladen, tanken und Müll entsorgen, Vorräte, Gepäck und neue Passagiere aufnehmen. Wie unglaublich das ist, so reisen zu können, um die Welt jetten, mal eben, solange man den richtigen Pass und genug Geld hat.
Aber manchmal beneide ich auch die Reisenden früherer Zeiten – die damals privilegierten, ja – die etwas anderes hatten: Zeit. Und wirklich an den Orten „ankamen“ – mit ihren langsamen Seelen, von denen meine abstammt – zu denen sie unterwegs waren.

2 Gedanken zu „Stockholm-Reise (7)

  1. Anni-Mama

    Herzlich willkommen zu Hause! Danke für die Reiseeindrücke!
    Mein Satz für solche und ähnliche Situationen:
    „Leuchtende Tage! Nicht weinen, dass sie vergangen – sondern lächeln, dass sie gewesen!“
    Viele Grüße

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