26.1.2021

Auf dem Geburtstag des frischgebackenen Zwölfjährigen bin ich die haushaltsfremde Person: er fällt auf einen Papatag. Also fahren der Fünfzehnjährige und ich nach Ende von Schule und Arbeit hin. Ein etwas mulmiges Gefühl habe ich (seit einem Jahr in extrem wenigen fremden Wohnungen gewesen, ich komme auf zwei, zuzüglich Katzensitting drei), obwohl ja meine Kinder eine doppelte Haushaltsangehörigkeit haben und wir deshalb sowieso alle zusammen eine potentielle Infektionskette bilden.

Pandemiegeburtstag: Nur die Patchworkfamilie. Ich bringe zwei Sorten Lieblingskuchen mit und der Vater meiner Kinder hat am Vortag schon eine große Tasche voller Geschenke aus meiner in seine Wohnung verbracht. Der Zwölfjährige packt aus und freut sich. Ich lerne die neue Wohnung des Vaters meiner Kinder kennen, das ist auch schön.

Wir spielen ein Exit-Spiel in zwei Teams und der Fünfzehnjährige, der Stiefbruder und ich besiegen den Zwölfjährigen, seinen Vater und dessen Frau haushoch, was kein Kunststück ist, weil das Baby zwischendurch gewickelt werden muss und das muss das andere Team machen, nicht wir.

Dann hat der Zwölfjährige sich noch Among Us gewünscht, und wir lassen uns alle darauf ein und machen mit. Ja, das ist dieses seltsame Spiel, bei dem alle zusammen in einem Raumschiff herumlaufen und alles mögliche reparieren müssen und einer ist heimlich ein Mörder und macht die anderen hinterrücks tot. Die Kinder haben jedenfalls Spaß, die Erwachsenen stellen sich ein bisschen dämlich an und sind insgeheim dann doch stolz, wenn sie auch mal der Mörder sind; das Baby nagt nebenbei den Filzgleiter von einem Stuhlbein ab.

Unter den gegebenen Bedingungen ein schöner, beinahe bestmöglicher Geburtstag für meinen kleinen Sohn.

Was mein Tag außerdem mit sich brachte: zwei Minusstunden im Büro zum Klären von Schulproblemen des Fünfzehnjährigen. Eine Bürostuhllieferung, bei der der Spediteur ein Riesenpaket unten in den Hausflur wuchtete und mit den Worten: „das kriegen Sie schon die Treppen hoch“ das Weite suchte. Viel zu viele Aufgaben in viel zu wenigen Bürostunden (16 Überstunden in den letzten zwei Wochen. Kein Ende in Sicht.). Magenschmerzen. Große Müdigkeit, jetzt.

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