Februarende, beinahe schon

Wieder ist hier fast ein ganzer Monat nachzutragen. Der Februar ist vorbeigerauscht, schneller als der Januar, mit Festivitäten geprenkelt: Dem Geburtstag des – jetzt – Achtzehnjährigen; dem Besuch und im Besuchszeitraum noch angefeierten Geburtstag der ganz großen Schwester; den zwei Bowling-Parties des – jetzt – Vierzehnjährigen, einmal mit Schulkameraden, einmal mit Freunden aus der Grundschulzeit und aus dem Schachverein; und mit dem Geburtstag des Hannoverliebsten, an dem ich zwar noch nicht reisen konnte, den wir aber an einem langen Wochenende mit anderthalb Überstundentagen nachfeierten.

Mein Lebengefühl ist ein bisschen eingetrübt in diesem Februar. Im Januar hatte ich mich um mehr Bewegung bemüht und war fast täglich eine größere Runde gelaufen – wunderbar für die Stimmung, auch das allgemeine Gefühl von körperlicher Fitness durchaus besser – dann fing die Ferse an wehzutun, das steigerte sich über zwei Wochen so weit, dass ich jeden nicht notwendigen Weg einsparte und jeden verfügbaren Aufzug benutzte. Fühlte mich verraten von meinem Körper. Inzwischen bessert sich der Fuß wieder, ich lerne, dass Dehnungübungen der Plantarfaszie guttun, ich habe Fersensporneinlagen aus dem Internet und bekomme noch richtige, für mich angefertigte; ich gebe vermutlich demnächt viel Geld für die „gute“ Stoßwellentherapie aus, die nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen wird. Ich möchte dringend wieder schmerzfrei laufen, zudem sind Wanderurlaube geplant, jawoll.

Im Zimmer des Vierzehnjährigen steht nun – wir bleiben beim Thema Fitness – seit zwei Wochen oder so ein Hometrainer, das war sowieso geplant, obwohl mir der Gedanke ein bisschen unangenehm ist, jetzt eine hometrainerbesitzende Person zu sein. Aber dem Vierzehnjährigen tut Bewegung not und mir auch, und ein Sportverein ist neben Schach, Konfi-Stunde und Schulanforderungen bzw. neben Erwerbsarbeit, Fernbeziehung, Haushalt und Chorsingen schlicht nicht machbar, da muss man realistisch sein und gute Ratschläge gelassen abperlen lassen. Es ist schon erprobt: Der Vierzehnjährige kann sein Handy aufs Display der „Ente“ (wie wir unser Stubenrad getauft haben) stellen und sich beim Strampeln mit Videos unterhalten; das Laptop mit einer Serie-zum-Abschalten für mich kann gut auf einem Stuhl davor stehen; und mit Musik macht sich das Radeln auch gut. 20 Minuten, 5 Meilen, das geht im Alltag fast jeden Tag.

Auf die Stimmung drückt auch, dass die Chefin sich zum Ende Februar verabschiedet und die Arbeitsabteilung, in der bin, erst einmal führerlos durch die nächsten Monate schaukeln wird. Wenn sie jetzt ein schlingerndes Boot bei hohem Wellengang vor Augen haben, in dem ein halbes Dutzend Leute unkoordiniert in verschiedene Richtungen zu paddeln (oder ein Nickerchen zu machen) versucht: ja genau, so fühlt es sich an.

Außerdem habe ich die Kälte satt. Und Covid geht ja auch wieder so richtig rum; fast alle Lehrer des Achtzehnjährigen haben sich auf einem kleinen Superspreader-Auflug infiziert, Unterricht fällt aus, kurz vor dem Abitur; vielleicht muss sogar die mit großer Freude erwartet Aufführung des Theaterkurses ausfallen, das wäre so schade.

Und seit einem Jahr Krieg in der Ukraine, auch das.

Was schön war: Bowlen macht ja schon Freude. Ein weiterer Saunabesuch. Die Mutter der Patentochter hat einen Job in Berlin angenommen und fährt jetzt auf ihrem Arbeitsweg regelmäßig in meiner Nähe vorbei, praktischerweise gibt es genau dort ungefähr eine Million interessante Restaurants. Es sind Treffen zum After-Work-Schlemmen in Planung.

Was besonder schön war: Zwei lange Wochenenden mit dem Hannoverliebsten, unsere Bemühungen, über unsere Verschiedenheit im Gespräch zu bleiben. Es fühlt sich gut an, uns gegenseitig Raum zu geben und trotzdem zusammen und füreinander da zu sein. Es fühlt sich gut an, mich unterstützt zu fühlen; ich kann damit garnicht so leicht umgehen, weil das Gefühl so tief sitzt, immer alles alleine schaffen zu müssen.

Was noch schön war: an einem einzigen trüben Samstagvormittag spontan eine Fahrradtour für den Hannoverliebsten und mich zu planen, langes Wochenende, vier Übernachtungen, Brandenburger Highlights, die ich schon kenne, und solche, die ich immer schon mal kennenlernen wollte. Das wird sehr gut.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..