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13.02.2021

Diese Woche war… anders.

Kaum hatte der Hannoverliebste das Remote-Arbeiten von meinem Zuhause aus getestet, wurde diese Möglichkeit ganz wichtig, weil die Bahn wegen des Schneefalls und der Kälte ihren Betrieb erstmal einstellte. Von Tag zu Tag entschieden wir, dass die Züge noch nicht wieder zuverlässig genug waren – vielleicht wollten wir auch gern noch ein paar Tage gemeinsam verbringen. Mir waren die vielen roten Kreuzchen hinter den Bahnverbindungen in der App jedenfalls ganz recht.

Und draußen der Schnee: Wunderbare Bilder habe ich im Kopf von unseren Spaziergängen, vom schneehellen Dämmerwald, über dem rosa der Stadthimmel leuchtete; von der halb zugefroreren Spree mit Hunde- und Entenspuren auf dem Eis, mit Rissen zwischen den Schollen, die bereits wieder zufroren. Sogar der Sechzehnjährige hatte Spaß, stocherte mit langen Ästen im Eis, machte den Spaziergang zur Schneeballschlacht.

Daneben traurige Nachrichten: Viele gesundheitliche Probleme, mein Onkel und meine Stiefmutter im Krankenhaus, die ganz große Schwester nicht wohlauf. Die große Schwester sprang ein und fuhr zu unserem Vater, kümmerte sich da.

Die plötzlichen Notfälle werden nicht weniger werden; immerhin weiß ich jetzt endlich, wo sich die Steckstelle fürs LAN-Kabel im Wohnzimmer meiner Eltern befindet; ich muss keinen neuen Router kaufen und kann das Arbeiten von dort aus testen. Das entlastet mich ein bisschen, so werde ich auch mal einspringen können, wenn es notwendig wird. Echte Schule würde auch noch helfen, der Sechzehnjährige darf aus Gründen zur Zeit nur in einem Raum mit mir sein Homeschooling erledigen – oder in der Schule, so lange dort noch freie Räume zur Verfügung stehen (aber das ist nicht seine Lieblingsoption).

Schule ja. Macht sie wieder auf oder nicht? Wann? Für welche Jahrgänge? Für den Zwölfjährigen und den Sechzehnjährigen ist nichts angekündigt. Die Virusmutationen drücken aufs Gemüt, weil es so unabsehbar wird, wann irgendwas wieder öffnen kann. Die Frisöre als Bonbon fürs Volk am 1. März? Die Friseurin des Hannoverliebsten jedenfalls hat im März nur Stammkundentermine und könnte mich erst im April drannehmen. Ich werde also doch noch eins meiner Kinder überreden, mir die Haare ein Stück abzuschneiden.
Die ganz große Schwester ist Klinikmitarbeiterin. Sie bekommt als allererste von uns allen die Coronaimpfung, die zweite schon, und liegt mit hohem Fieber im Bett. Mein Vater immerhin hat nach langen, mühseligen Versuchen nun auch einen Impftermin. Auch das wird es leichter machen, ihn wieder ohne Angst zu besuchen. In Notfällen und vielleicht auch so.

Erstmal arrangieren damit, dass das Lockdownleben einfach weitergeht. Wir sind ja schon dran gewöhnt.

Die Woche mit dem Hannoverliebsten rauscht vorbei, wir arbeiten, kaufen das Nötigste ein, kochen, spazieren durch den Schnee, schauen fern, genießen es, zusammen zu sein, liegen abends auf dem blauen Sofa und reden, bis einem von uns die Augen zufallen, sind am Morgen müde, testen ein bisschen das gemeinsame Alltagsleben.
Als er am Donnerstag dann doch in einen Zug steigt, kommt der Zwölfjährige von seinem Vater zu mir.
Da jetzt beide Kinder bei mir im Wohnzimmer arbeiten, holen wir am Freitagmorgen seinen Schreibtisch aus seinem Zimmer und stellen ihn ans Fenster. Ein Tag, drei Laptops, zwei Headsets (die reihumgetauscht werden), acht Videokonferenzen, ein Mauspad zu wenig; französische Verben, deutsche Substantivierungen, ein Selbstportrait, lineare Funktionen und Wahrscheinlichkeitsbäume, englische Texte und Videos zum Klimawandel finden hinter meinem Rücken statt; und wenn der Sechszehnjährige nicht gerade genervt schnaubt, weil jemand anderes redet, dann ist die Atmosphäre arbeitsam und konzentriert. Ein guter Tag. Es wird andere geben.

Noch sind uns keine gefrorenen Seifenblasen gelungen. Nur das Balkongeländer ist jetzt mit der zuckerigen Seifenlösung verkleistert. Ein paar Tage haben wir noch, um es auszuprobieren.

WmdedgT – 5. Februar 2021

Erst spät am Freitagabend sehe ich die WmdedgT-Beiträge im Reader: Ach ja… es ist der 5. …
Frau Brüllen lädt uns wie immer zum Tagebuchbloggen ein und hier finden sich alle anderen Beiträge.

Der 5. Februar beginnt mit dem Hannoverliebsten auf dem Gästesofa – er ist am Abend angereist und wir müssen uns – wie meist – erstmal wieder an die wechselseitige Schlafnähe gewöhnen und schlafen spät und unruhig.

Zwanzig Minuten nach sieben zirpt das Handy und ich schleiche mich aus dem Wohnzimmer ins Bad. Mache dann Frühstück, koche Kaffee, schleiche ins Wohnzimmer zurück und schalte das dienstliche Laptop ein. Endlich Rückmeldung vom Chefchef zu einer wichtigen Frage, ich habe zu tun. Nebenbei ein Schälchen Haferflocken und ein Tee.
Der Hannoverliebste regt sich gerade rechtzeitig, um mich daran zu erinnern, dass ich doch zum Augenarzt gehen wollte, weil die Tropfen vom Hausarzt, der weniger auf mein Auge geschaut hat, in dem etwas stört, als auf seinen Computer, der nicht wollte, wie er sollte, nicht wirken.

Also ziehe ich schnell meine Jacke über und gehe zum Bus. Die Morgenluft ist kühl und angenehm, der Bus kommt fast garnicht zu spät und ist nicht voll, die Ärztin ist gutorganisiert und nimmt mich noch vor dem ersten Terminpatienten dran. Möglicherweise, meint sie, kommt das Störgefühl in meinem Auge von Wimpern, die auf der Innenseite meines Augenliedes wachsen, und ehe ich noch protestieren kann, zupft sie die Störenfriede raus, was keine zum-ersten-Mal-im-Leben-Erfahrung ist, die ich weiterempfehlen kann. Hinterher hat mein Auge immerhin einen Grund, wehzutun. Auf der Rückfahrt in der S-Bahn gruselt es mich schrecklich bei der Vorstellung, dass in den nächsten Tagen auf der Innenseite meines Augenlids kleine Stoppeln nachwachsen werden. Das komische Störgefühl im Auge ist auch nicht weg.

Ich bin rechtzeitig wieder zu Hause, um mich zum Hannoverliebsten an den Frühstückstisch zu setzen, einen Kaffee zu trinken, noch ein Schälchen Müsli zu essen und mich dann ins tägliche Teammeeting einzuloggen. Der Arbeitstag beginnt jetzt richtig, der Hannoverliebste hat Meetings am Wohnzimmertisch und redet über Berichtsdaten, ich habe Meetings am Schreibtisch und rede über Kontenplanänderungen; mittags essen wir in der Küche die Reste vom indischen Essen, das wir am Vorabend bestellt haben. Sehr lecker.

Gegen vier schalten wir beide unsere Rechner aus. Es gibt noch Kuchen vom Geburtstag des Sechzehnjährigen Anfang der Woche; Donauwellen-Schneewittchenkuchen, der schmeckt immernoch ganz ausgezeichnet. Dann setzen wir uns aufs Sofa und schreiben eine Einkaufsliste. Wir entscheiden uns gegen Kochexperimente und für Gulasch, das können wir nach ein paar spektakulären Fehlschlägen inzwischen supergut kochen; und ich sorge für ausreichend Gemüse und schreibe Schwarzwurzeln, Paprika, Zucchini und die Zutaten für eine Linsensalat auf die Liste.

Als wir losgehen, dämmert es schon, und es schneit.

In der Kaufhalle ist es wie immer eng und unübersichtlich und voll. Früher war hier ein Kaisers-Supermarkt, der mit seniorenfreundlichen extrabreiten Gängen und extralesbaren Beschriftungen warb, den hätte ich gerne zurück. Halbblind ohne meine Brille und schnaufend hinter der Maske ist Einkaufen noch unangenehmer als sonst, aber nach einiger Zeit haben wir alles und machen uns auf den Rückweg. Noch eine Tüte rote Linsen aus dem Reformhaus, noch eine Flasche von meinem neuen Lieblingsweißwein, und dann ist es ein herrliches Gefühl, die belebte Straße zu verlassen, die Maske abzunehmen und den wirbelnden Schnee auf dem Gesicht zu spüren.

Zu Hause sind wir ziemlich erschöpft, lachen über die Wirkung homöopathischer Küsse, liegen irgendwann nebeneinander und erzählen uns von unseren jeweils eigenen Erfahrungen mit Lissabon, von früheren Partnerschaften, von Orten, die wir gerne gemeinsam bereisen würden, wenn das wieder geht.

Gegen neun machen wir uns ein schnelles Abendessen. Ich schnippele Knoblauch, Zucchini und Paprika in einen Letschorest; der Hannoverliebste brät ein Steak, im Ofen bruzelt ein Käse für mich; dazu Reis.
Ich überrede den Hannoverliebsten, in der Küche alles stehenzulassen, klappe das Sofa schonmal halb auf, hole mein dickes Federbett, mein Himalayakissen und meinen Pyjama. Ich habe entdeckt, dass es die Lily-Brett-Verfilmung „Chuzpe“ gerade wieder in der Mediathek gibt und wir bauen das Laptop des Hannoverliebsten zum Fernsehen vors Sofa. Der Film ist auch beim zweiten Ansehen noch sehr schön.

Hinterher ist es für mich nicht mehr besonders weit ins Bett; nur noch schnell Augentropfen und Zähneputzen. Der Hannoverliebste beendet den Tag mit der Online-Zeitung, während ich schon tief und fest eingeschlafen bin.

Weite Räume

Der Wind kommt von allen Seiten gleichzeitig. Er holt sich ein Sockenpaar vom Tisch und spielt Fußball damit, wirft meine Jacke ins Gras und den Wäscheständer um, zieht mir die Kapuze vom Kopf und pustet mir Haare ins Gesicht, bis sie mich so sehr kitzeln, dass ich mein Buch ablegen muss, um erfolglos zu versuchen, sie hinter meine Ohren zu stecken. Derweil blättert der Wind in meinem Buch und wirft es enttäuscht auf den Boden. Der Wind biegt die Birken nach rechts und nach links, kippt meinen Geburtstagsstrauß um, in dem die Rosen schon die Köpfe hängen lassen, trocknet nebenbei die nassgeregnete Holzterasse und bläst uns dann eine neue Regenwolke übers Ferienhaus. Dann überlegt er es sich anders und schiebt die Wolke mit leichter Hand übers Nachbargrundstück.

Das Meer hat einen Chamäleontag. Unter den Regenwolken im Süden glitzert es eisgrau. Vor uns leuchtet es blau, eine breite Straße bis zum Horizont, dorthin, wo die Wolken eine Lücke lassen. Dann kommt die Sonne heraus und plötzlich hat das Meer Streifen in Gelb, Grün und Blau, über und zwischen den Sandbänken.

Mein Herz ist weit und licht. Es fasst den Wind und das Meer und das Glück, das der Hannoverliebste hinterlassen hat, der ein paar Tage mit uns gelebt hat und heute – ach: heute schon – wieder übers Meer zurückreist.

Fanefjord Kirke

Insel Møn. Eine Kirche über der Küste, außen hell getüncht, ein Baugerüst am Turm. Die Deckengewölbe innen ausgemalt, ca. 1350 und 1500; mit Bibelgeschichten und Legenden, die actionmäßig was hermachen. Sanfte Ockertöne, ein wenig verblichens Grün. Die Fresken waren lange übermalt und wurden 1927 wiederentdeckt.

Da sieht man, wie Gott die Welt erschafft – quasi den Urknall in Form eines Feuerballs; im nächsten Gewölbeviertel sind die Wassertiere an der Reihe, Fische, Krabben und eine barbusige Meerjungfrau; auf dem nächsten Bild gibt er der Kuh, dem Hirsch und dem Pferd ihre jeweils verschiedenen Ohren und Hörner und hat – zur Freude des Elfjährigen – auch schon die Idee eines Hasen skizziert.

Die Weihnachtageschichte. Einer der drei Heiligen Könige streckt dem Kind eine Box mit Goldstücken hin, in die das Kind greift, als handele es sich um die Süßigkeitendose beim Kinderarzt.

Ein Teufel, der eine Seele entführt. Das jüngste Gericht. Samson zerreißt einen Löwen – zum Glück ist dargestellt, wie er das Tier packt, und nicht, was dann geschieht.

Michael, der Erzengel, wiegt eine Seele – in der linken Waagschale sitzen die bösen, in der rechten die guten Anteile. Links hängt sich ein arglistige Teufel mit seinem ganzen Gewicht an die Waagschale, um die Seele für sich zu gewinnen; rechts drückt ein Heiliger leicht mit dem Finger auf den Waagebalken, und siehe da: er scheint zum Guten auszuschlagen.

Draußen der Friedhof, Vogeltränken stehen auf den Gräbern, etliche tragen die Aufschrift „Tak for alt“ – danke für alles. Hinter der Friedhofsmauer leuchtet das Wasser zwischen den Inseln. Der Himmel über dem Wasser und über den goldgrünen Feldern groß und hell.

Lagom

Die ganz große Schwester zitiert am Strand Astrid Lindgren, und Wikipedia weiß es ganz genau: Lagom bedeutet so viel wie „gerade richtig“, eben nicht zu viel und nicht zu wenig – so wie ein, da kommt der schwedische Begriff möglicherweise her – Trinkhorn, das für jeden der ums Feuer lagernden Wikinger gerade einen gerade richtig großen Schluck Bier oder Met enthält.

Lagom ist das Trampolin im Garten des Ferienhäuschens. Unser Esstisch unter der überdachten Terasse, die kleinen Wellen, die die Ostsee am Morgen ans Ufer schwappen lässt, und später der milde Sonnenschein und der warme Sand. Lagom ist auch die Menge der Menschen am Strand – ganz anders als in Warnemünde, wo wir gestern von der Fähre aus den Strand sehen konnten, dicht an dicht besetzt. Genau richtig weit schwimmen wir ins Meer hinaus, das immerhin beinahe lagom warm ist.

Lagom ist unser Blick ins Grüne; die Wiese zwischen Haupthaus und Annex ist lagom gemäht und mit gelben Blütenköpfchen bewachsen; und die neun Frühstücksbrötchen vom Campingplatzbäcker sind lagom, nicht ein Krümel zu wenig, nicht ein Krümel zu viel. Dass der Bäcker genau das eine Päckchen Kaffeefilter vorrätig hat, das in unserem Ferienhaus fehlt, ist lagom, genauso wie die Erdbeermarmelade lagom süß ist, der Frühstückskaffee lagom stark und der kleine Text, den die ganz große Schwester vorliest, lagom kurz.

Lagom ist der Duft der beiden Kiefern neben dem Annex, in denen der Fünfzehnjährige klettert, und die Frische der Luft nach dem Regen, der gerade lange genug dauert, um den Ferienhausgarten zu wässern und die Pollen aus der Luft zu spülen.

Einen ganzen Tag lang darauf achten, was genau richtig ist.

Dazwischen

Mittwochabend vor dem langen Wochenende. Die Koffer sind gepackt; Lebensmittel für drei Tage eingekauft. Ein Schokoladenkuchen kühlt in der Küche aus; die Kinder schlafen; ich weiß, in welchem Zug der liebste Freund zu uns stoßen wird – ein Haus ist gebucht und erwartet uns. Morgen.

Der Abend schenkt mir noch ein paar stille Balkonminuten. Obwohl der Regen aufgehört hat,  klatscht gelegentlich ein schwerer Tropfen von der Ablaufrinne des Balkons über mir – vielleicht kaputt, vielleicht verstopft – in meine Balkon-Wasserablaufrinne. Die erste Fledermaus macht sich auf die Jagd; ein Stern blinzelt mir durch eine Wolkenlücke zu und an der Hauswand zeichnet sich allmählich der Schatten des Balkongeländers ab, weil die vollmondrunde Lampe im Nachbarhof mit zunehmender Dämmerung zur hellsten Lichtquelle wird. Im Haus gegenüber schneidet ein Mann im roten T-Shirt in seiner Küche Brot.

Die zurückliegenden Tage dürfen langsam in den Hintergrund treten. Es waren gute Tage:

Ich weiß nun, wann Cosmo auf Italienisch sendet und wo ich die Sendungen nachhören kann. Ich habe – als mein Online-Französischkurs eine technische Störung hatte – den herrlichen Podcast „One Thing in a French Day“ entdeckt und freue mich bei beiden wie die reinste Schneekönigin, wenn ich hier und da ein Wort verstehe.

Ich habe meinen (hübsch frisch gewaschenen) Fuß und meinen ganzen klapprigen Knochenapparat einer Osteopathin hingehalten, die es geschafft hat, dass ich mich während ihrer Behandlung wunderbar entspannen konnte, obwohl sie ihre Hände beim Aufspüren von Blockaden und Verspannungen eigentlich überall hatte. In Bewegung kommen müsse ich (ach… weiß ich ja schon – wenn die gute Absicht bloß zählen würde…) und solle einmal am Tag die Beine senkrecht an der Wand nach oben strecken. (Wahrscheinlich hört es sich dabei sehr gut Podcasts.)

Die Frau, der ich übers Nachbarschaftsnetzwerk im Winter Blumensamen im Austausch gegen ein paar ungenutzte Bretter (die mal ein neues Bad-Regal für mich werden könnten) gegeben habe, hat mir Fotos von all dem geschickt, was jetzt in ihren Balkonkästen wächst. Eine kleine freundliche Geste, die meinen Tag schön gemacht hat. Ich bin auch nur ein ganz klein wenig in Sorge, weil sie geschrieben hat, dass sie die Blätter der Bienenweide gegessen hat („…weil die Pflanze so groß wurde“).

Der kleine Abendblues, der sich auf dem Balkon neben mir auf der Bank niedergelassen hat, hört sich all diese Dinge an und rutscht zur Seite, damit sich eine ziemlich füllige Dankbarkeit zwischen uns niederlassen kann. Es geht uns gut, hey!

Euch allen ein schönes, entspanntes Himmelfahrtswochenende!
Es werden noch Wetten angenommen, wie viele geschmückte Handwagen mit Bierkästen morgen mit uns im Bähnchen hinaus ins grüne Land reisen werden.

#WmdedgT? 5. Mai 2018

Frau Brüllen fragt wie an jedem Monatsfünften, was wir eigentlich alle den ganzen Tag machen. Hier gibt es viele Antworten – meine ist diese hier:

Ich wache irgendwann ganz früh auf, weil die Amsel vor dem Fenster sich in ihre Morgen-Arie einsingt und der Nachbar von schräg-oben-links sein Radio oder seinen Fernseher einschaltet und die Lautstärke ordentlich aufdreht. Das macht er häufig, er lebt zu ungewöhnlichen Zeiten, weswegen ich ungern auf dem Sofa im Wohnzimmer schlafe. Aber es hatte sich gestern nach einem langen Telefonat mit der Besuchsfreundin so ergeben – deshalb lege ich mir jetzt ein Sofakissen aufs Ohr und mache die Augen wieder zu.

Als ich wieder aufwache, ist es halb acht. Ich freue mich ein paar Minuten lang an dem Gefühl, nicht aufstehen zu müssen, dann stehe ich auf und mache einen kleinen Kontrollgang auf dem Balkon. Allen Pflanzen (außer den von den Spatzen geplünderten Melden) geht es gut, aber es ist zu frisch, um draußen zu frühstücken. Also setze ich mich mit meinem Tee und drei Toastbroten an den Küchentisch.

Nach einer ausführlichen Dusche packe ich die Sachen des Dreizehnjährigen zusammen, der am Vortag zu seinem Papa gewechselt ist – das bedeutet, dass ich elf transparente Plastik-Stehordner, die  – hoffentlich – jeweils Buch, Hefter und sonstiges Zubehör für genau das Schulfach enthalten, das vorne auf dem Stehordner vermerkt ist, in zwei große blaue IKEA-Taschen stelle; die dünne Jacke, die Sandalen, das Handy, die Schlagzeugnoten und die Sticks dazulege, mir die eine Tasche über die eine Schulter und die andere über die andere Schulter hänge, das Schlagzeugpad in die eine Hand nehme und mit der anderen geradeso noch die Wohnungstür hinter mir zuziehen kann. Diese Routine gibt es alle zwei Wochen (das Zubehör des Neunjährigen ist etwas handlicher und wird immer schon am Donnerstagnachmittag zum Papa – oder in der anderen Woche: zu mir – verbracht).

Ich klinge beim Vater meiner Kinder, begrüße die Jungs, schiebe mich mit den riesigen blauen Taschen in den engen Flur und setze mich kurz zum Vater meiner Kinder an den Küchentisch, um ein paar Absprachen zu treffen. Der maulende Dreizehnjährige muss danach nochmal mit zu mir kommen, weil da noch irgendwo die Informationen herumliegen müssen, die er sich für einen Kurzvortrag zusammengesucht hat.

Kurz vor halb 10 ist das Wechsel-Prozedere für dieses Mal erledigt und ich bin wieder allein.

Ich fange an, die kinderwochenverwüstete Wohnung aufzuräumen, wasche Geschirr ab, sammle Schmutzwäsche ein, stelle die Waschmaschine an, putze den Herd und den Badspiegel, die Badewanne und das Klo und merke gerade zur richtigen Zeit, dass ich eigentlich lieber in die Bibliothek fahren möchte, um einen kleinen Büchervorrat für die anstehenden Feiertage und Reisen zu besorgen. Jodi Picoult und Jörg Maurer für Himmelfahrt, Sue Monk Kidd und Regine Sylvester für Pfingsten, Graeme Simsion für jetzt sofort gleich und dann noch hier ein Buch und da eines – ein erfreulicher Stapel, den ich auf dem Weg zur digitalen Ausleihenverbuchung kaum auf dem Arm balancieren kann. Und dann ist da ja am Ausgang noch das frisch mit aussortierten Beständen bestückte Zu-Verschenken-Regal! Meine Tasche beult sich am Ende, als würde ich einen kleinen Elefanten darin transportieren. Sie ist auch genauso schwer.

Leider ist es zu spät, um nochmal kurz zu Hause vorbeizufahren und die Bücher abzustellen, also bleibe ich in der Bahn sitzen und fahre zum S-Café Friedenau, in dem ich mit der Patentante des Dreizehnjährigen verabredet bin. Die Sonne kommt neugierig um die Hausecke, sobald wir uns an unserem Tisch auf dem freundlichen kleinen Bahnhofsvorplatz niedergelassen haben; es gibt Kichererbsensalat mit Minze, Milchkaffee, kleine Updates aus ihrem und meinem Leben und beinahe einen Sonnenbrand im Nacken. Das ist sehr, sehr schön. Wir verabreden, uns unbedingt zum gemeinsamen Fußballgucken im Juni und vielleicht auf einen gemeinsamen Besuch in einer Trampolinhalle mit meinen Kindern zu treffen. Bald. Bestimmt bald…

Auf dem Rückweg beantworte ich ein paar sms und verpasse meinen Umsteigebahnhof, weil ich in „Das Rosie-Projekt“ vertieft bin. Also dauert die Fahrt etwas länger und ich bin erst um halb drei wieder zu Hause.

Mein Wochenendziel ist es, die Steuererklärung zu machen – damit kann ich aber auf keinen Fall anfangen, solange es in der Wohnung noch so schrecklich aussieht. Also räume ich weiter auf, wische Flur und Schlafzimmer, hänge Wäsche auf, stelle die Waschmaschine wieder an, trage die ersten Kleidungsstücke für die Klassenfahrt des Neunjährigen und für unser Himmelfahrtswochenende in Brandenburg zusammen, sauge das Wohnzimmer, hole die Koffer vom Hängeboden. Dann ist es auch schon Zeit, die letze Sonnenstunde auf dem Balkon zu verbringen, dabei ein paar Brote zu essen, einen auf-keinen-Fall-vergessen-Plan für die nächste Woche zu schreiben und einen Eimer Wasser unter den durstigen Pflänzchen zu verteilen.

Von sieben bis acht sitze ich dann vor dem Rechner, öffne aber mitnichten das Elster-Programm, sondern meinen Online-Sprachkurs Französisch. „tout le monde“ und „rien“, die Kontinente, il est né – il s’est marié – il est mort – solange ich vier Stunden im Monat lerne, stellt mein Arbeitgeber mir eine Sprachlernlizenz zur Verfügung, und ich bin anhaltend glücklich, zu lernen, in eine neue Sprache einzutauchen (bei weitem nicht nur, um den Dreizehnjährigen qualifiziert Vokabeln abfragen zu können!) – ganz ohne immer-wieder-schwierig-einzurichtenden wöchentlichen Kursbesuch, in meinem eigenen Tempo und zu meinen eigenen Zeiten.

Beim Bügeln hinterher versuche ich, einen französischen Podcast zu hören, was sich erwartungsgemäß als schrecklich größenwahnsinnig herausstellt. Ich verstehe kein Wort.

Ich räume die Pullis in den Schrank und das Bügelbrett beiseite. WmdedgT-Zeit.

Und dann mit dem angefangenen Buch unter eine Decke. Gute Nacht!

 

Die schönen Momente

Eine erste Schulwoche mit jeder Menge Neuerungen für gleich zwei Kinder ist anstrengend, das ist normal, so normal, dass ich gar keine Lust hatte, unser Durcheinander aus Schreibwarenbeschaffung, aufgeregten synchronen Schulberichten im rechten und linken Ohr, wichtigen dringenden Formularen, Schnappatmung und vermissten Arbeitsheften für Frau Brüllen festzuhalten (wo ich mich eigentlich sonst gern beteilige).

Aber natürlich gibt es auch immer die schönen Momente.

Die liebevoll von den Elternsprechern und der neuen Erzieherin des Achtjährigen vorbereitete Kennenlernkaffeetafel – mit Blick auf den Fußballplatz, wo der zur Zeit hospitierende Lehramtsstudent mit den Jungs der dritten Klasse stundenlang spielte.

Dem liebsten Freund nach einem langen Tag aus Jan Wagners phantastischem feinem Buch „Beiläufige Prosa“ den Text über die Sixtinische Madonna vorzulesen und dabei zur Ruhe zu kommen.

Ein Mittagessen auf dem Balkon, bei dem die Sonne mit warmen Strahlen wiedergutmachte, dass sie gleichzeitig unbarmherzig auf bespritzte Fliesen, verkleckerte Schranktüren und staubige Fenster (allesamt leider, leider in meiner Wohnung) schien.

Das gemeinsame Spielen des Achtjährigen, des Zwölfjährigen und des Sohnes der Partnerin der Besuchsfreundin – und vor allem: wie die von uns Eltern so ungeliebten Ninjago- und Pokemon-Welten in den Köpfen der Jungs einen gemeinsamen Phantasieraum bildeten, der sich ohne viel Kennenlernzeit einen ganzen Nachmittag lang auf einem Spielplatz mit Holzschiff und Kleinkind-Schaukeltieren bespielen ließ.

Die Unterstützung, die ich von der Lehrerin, der Erzieherin und der Vereinsfrau vom Schwimmverein dabei bekomme, dem Achtjährigen das Training im Verein trotz Ganztagsschule und ungünstiger Trainingszeit zu ermöglichen. Und: dass der Achtjährige selbst seine Hefte und Jacken wiederfand.

Der Jokercanasta, mit dem der Zwölfjährige den liebsten Freund und mich am Abend haushoch besiegte – seine unbeschwerte Freude nach einem dieser langen, anstrengenden ersten Schultage am Gymnasium mit Informations- und Sozial-Overkill.

Die Stunde, die ich meinem Arbeitgeber klaue (zurückzuerstatten Mitte der Woche, sobald die Kinder bei ihrem Vater sind), um mit der Mit-Mutter einen Kakao zu trinken und dabei unsere kleinen Fährnisse und Widernisse, die Sorgen und Mühen, die Pläne, Kleinsiege und Kleinstsiege in unser Lachen und unsere Freundschaft einzuweben.

Das Vergnügen, mit dem ich mir (in den dreienhalb Minuten, die ich nach dem Weckerklingeln um sechs Uhr noch liegenbleiben kann, bevor die Badezimmer-Frühstücksdosen-Aufbruchs-Routine beginnt) ausdenke, als was wohl all die Autoren von Achtsamkeits-Ratgebern wiedergeboren werden, die sich lang und breit darüber auslassen, wie großartig ihr Tag beginnt, dass nichts sie bis zum Abend aus der Ruhe bringen könne, dass ihr ganzes Leben verwandelt und glücklich sei, seit sie morgens immer zuerst eine halbe Stunde allein in der Natur spazierengehen, die fünf Tibeter sieben Mal in Richtung Sonnenaufgang tanzen, zwanzig Minuten schweigend meditieren, eine Viertelstunde auf ihrer Yogamatte* verbringen und dann noch ohne viel Nachdenken vierzehn Seiten ihrer persönliche Schreibkladde füllen.

Und dann der Abend, an dem der Zwölfjährige mit einer gefalteten Zeitung um mich herumquirlt, während ich Abendessen mache – zu machen versuche – machen würde, wenn er nicht ständig da herumhüpfen würde, wo ich gerade hinwill, vor dem Kühlschrank, vor dem Küchentisch, vor dem Brotschneidebrett – und erschlägt die Essigfliegen, die sich auf den Pfirsichen gebildet haben, als ich denen mal kurz den Rücken zugewandt habe. Mama, ich hab schon 22 erwischt!
Und ich bin glücklich.

 

 


*um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich habe garnichts gegen Yoga, Spaziergänge, Mediation, Zeit zum Schreiben und dergleichen. Ich hätte selbst gern welche. Manchmal habe ich ja auch sieben Minuten. Oder dreiundzwanzig. Ich habe nur etwas gegen Ratgerberbuchautoren, die ignorieren, dass es Menschen gibt, denen eine Stunde Schlaf fehlt, wenn sie eine Stunde eher aufstehen.

Up and away

Am Morgen ziehe ich nach einem Blick in die Wetterapp die lange Strumpfhose doch wieder aus und stecke sie noch schnell oben in die große Kraxe, bevor ich die aufhucke und die Tür hinter mir ins Schloss ziehe.

Mittags packe ich in einer Büroarbeitspause die dünne Windjacke aus und die mitteldicke Winterjacke ein.

Um halb vier gehe ich schwer bepackt, aber frohlockend an den Türen der Vollzeitkollegen vorbei zum Aufzug und hinaus in die Sonne.  Am Gesundbrunnenbahnhof steige ich in den Zug, in dem der liebste Freund sitzt und uns zwischen den Eberswalde-Pendlern Plätze freigehalten hat.

Voll ist der Zug am Donnerstagnachmittag! Und ich schaue so gern Menschen an. Gegenüber ein Student – vielleicht – der auf seinem Laptop etwas liest und sich gleichzeitig mit einem elektronischen Stift handschriftliche Notizen auf einem Tablet macht, dass er auf der Tastatur seines Laptops abgelegt hat. Die Dame neben ihm liest mit schreckverzerrtem Gesicht eine Ausgabe von pm mit dem Titel „Gefährliche Sonne“. Ein überforderter Vater im weißen Simpsons-T-Shirt macht abwechselnd Quatsch mit seinen Kindern – einem Mädchen im Kindergarten- und einem Jungen im Vorschulalter – und schreit sie zwischendurch, genervt von der Hitze und der Enge des Zuges, immer wieder böse an. Eine Dame in Marineblau runzelt missbilligend die Stirn und wechselt das Abteil, sobald mehr Plätze freiwerden.

Draußen stehen hellbraune Kühe auf Weiden und ein Auto mit offener Heckklappe auf einem Hügel neben einem hölzernen Picknicktisch. Ein wilder Landschaftsmaler hat unwirklich strahlendes Rapsgelb großflächig in die Felder gestrichen.

Das Anzeigesystem des Zuges ist davon ganz durcheinander und kündigt uns Kiesow, Greifswald Süd und Ferdinandshof an, obwohl wir uns doch Chorin, Angermünde und Prenzlau nähern. Live-Durchsageversuche des Zugpersonals gehen im wiederkehrenden Glockenton unter, der sie eigentlich ankündigen soll.

Weil es keinen Empfang gibt, male ich dem liebsten Freund eine gefühlte Karte unseres Reiseverlaufs in mein Notizheft. Als ich wieder aufblicke, hat eine junge Frau angefangen, nett mit den Kindern des überforderten Vaters zu schwatzen. Der hat plötzlich ein schwarzes Simpsons-T-Shirt an, straht die junge Frau an wie eine Heiligenerscheinung und ist von nun ganz entspannt. Der liebste Freund packt die Kaffeekanne, süße Teilchen, Käse, Wurst und Brötchen aus, und wir krümeln glücklich die Sitze voll, bis die Zugbegleiterin vorbeikommt und den Austausch unseres Zuges in Prenzlau ankündigt.

Zwei Stunden später sind wir angekommen und schließen unsere Ferienwohnung auf, die ein bisschen mehr „unsere“ und sofort ein wenig wie zu Hause ist, weil wir hier letztes Jahr schon gewohnt haben. Es gibt das rote Sofa noch und den Großelternsessel, die vielen Spiegel und die Glasteller und die seltsame Küchenlampe und wie letztes Jahr Erbsensuppe aus dem Schlauch und dann das Meer, das kalt ist und rauscht, und ein großzügiges Abendrot, das sich hell in den ruhigen Lachen am Strand spiegelt, die die Wellen nur manchmal erreichen. Und als wir das Abendrot beinahe erreicht haben und uns umdrehen, um zurückzulaufen, steht im Dunst hinter der Seebrücke der Vollmond, dick und orange.

Sonne Kälte Sonne

Der April ist flink vergangen.

Begonnen hat er mit einer glücklichen Sonnenstunde im kleinen Gartencafé im Russischen Viertel von Potsdam, auf einer Holzbank neben dem liebsten Freund, mit kühlem Wasser und den Namen alter Apfelsorten im Mund, während der vom Andrang der an diesem plötzlichen warmen Wochenende zahlreichen Gäste überforderte Caféangestellte Kaffemaschine, Tortenheber und Kasse jonglierte und dabei den Flammkuchen in der Mikrowelle schwarzbruzzeln ließ; mit einer Abendstunde im Barberini-Museum bei den Seerosen von Monet und dem Muschelengel von Sam Francis, in dessen bunte Farben man so viel hineindeuten kann, wie man eben Zeit hat, davor zu verweilen.

Weiter ging der April mit dem ins-Warme-und-wieder-hinaus-Tragen der Balkontöpfe; mit Besuchen von der großen und der ganz großen Schwester; mit einem Schwimmbadtag zu Beginn der Osterferien, bei dem der Achtjährige mich damit überraschte, dass er plötzlich sieben Bahnen schwimmen und bis zum Grund des 2-Meter-Beckens tauchen konnte und mit einem Schwimmbadtag am Ende der Osterferien, bei dem der Zwölfjährige die fürs Bonzeabzeichen notwendigen acht Schwimm-Bahnen in viel weniger als den 15 vorgeschriebenen Minuten hinter sich brachte und ich mich soweit unter Wasser wagte, dass wenigstens meine Füße durch die Eingangsguckscheibe des Schöneberger Stadtbades zu sehen gewesen sein müssen. –

Weiter ging der April mit Ostertagen bei der Besuchsfreundin in Brandenburg, Katzenstreicheln, Töpfermarktschlendern und viiiel Schokolade; mit einer großangelegten Motten- und Milbenschutzaktion in den Kinderzimmern und der Wiederanmeldung in der nun schon lange in den Nachbarkiez verzogenen und daher nicht mehr so leicht besuchbaren Bibliothek, von der ich etliche Kilogramm Lesevorfreude nach Hause trug: Quarks! Hawkings Nussschalenuniversum! Acrylmalerei und Collage! Eine Hasenwuschelgeschichte für den Achtjährigen und haufenweise Fragezeichen fürs große Kind! –

Der April endet, wie er angefangen hat: mit Sonne. Ich löse ein, was ich dem Zwölfjährigen zum Geburtstag geschenkt habe – wir fahren nach Lübbenau ins Spreeweltenbad. Diesmal sind die Pinguine garnicht so wichtig, die brüten sowieso, sondern die Rekorde, die wir im Wasserball-hin-und-her-Schießen aufstellen und die verrückten Sprünge, die der Zwölfjährige macht, wenn er es geschafft hat, auf den großen bunten Ringen im Wasser aufzustehen, während ich auf einem Fleck stehe, auf dem die Sonne zwischen den hölzernen Dachstreben ins Wasser herunterscheint, ihr mein Gesicht entgegenstrecke und glücklich bin.